So., 10.12.2006

Um 6:30 klingelt der Wecker. Im Frühstücksraum erleben wir wieder mal burmesische Langsamkeit: die Kellnerinnen stehen nur gelangweilt herum, anstatt dass sie den Gästen Tee und Toast servieren. Man muss sich hier erst laut bemerkbar machen und sie ansprechen, damit sie auf uns zukommen. Die Kellner hingegen sind flott und eifrig bei der Sache. Unser Fahrer Win kommt um 8:00 ins Hotel uns abholen. Den Souvenirkoffer haben wir an der Rezeption abgegeben, so dass wir nur mit zwei Koffern unterwegs sind. Heute geht’s nach Bago. Die Strasse dorthin ist für hiesige Verhältnisse sehr gut. Es holpert kaum, so wie wir es gewohnt sind. Unterwegs stehen auf einer Strasse viele Menschen mit Blechdosen in der Hand. Sie umringen die Autos beim Durchfahren der Strasse und schütteln erwartungsvoll ihre Blechdosen, da sie eine Donation für ein Kloster haben wollen. An der Kyaik Pun Pagode halten wir an. Sie wurde 1476 erbaut.

Es erwarten uns gewaltige 4 x 30m hohe sitzende Buddhas, die Rücken an Rücken in alle Himmelsrichtungen zeigen. An einem Buddha, dessen Körper von einem Gerüst umgeben ist, wird gerade gebaut. Was für Ausmaße! Total verrückt! Man muss schon einen Menschen davorstellen, um die enorme Größe und die Höhe zu be-greifen. Die Fingernägel der Buddhas sind farbig und tragen Muster. Die Buddhafiguren stellen die 4 Buddhas unseres Zeitalters vor: Gotama, Kakusandha, Konagamana und Kassapa. Ein paar süßen kleinen Kindern, die sich hier aufhalten, schenken wir unseren Rest Kugelschreiber. Keiner brüllt, weil wir nur 3 Kugelschreiber vergeben und ein paar von ihnen leer ausgehen müssen. Ganz fasziniert schauen sie Werner zu, wie er sein Stativ zusammenbaut. Win erklärt uns, dass die Kinder gerade Ferien haben. Auch hier sahnen die Burmesen wieder mal 10 $ pro Person ab. Wir stoppen bei zwei großen Löwenfiguren, die aussehen wie Drachen. In deren weit geöffneten Mäulern sitzen kleine Mönchsfiguren. Dann führt uns Win zur Shwe-Mawdaw Pagode. Diese ist mit einer Höhe von 114 m sogar höher als die Shwedagon. Zwei Buddhafiguren sitzen hier auf gelb-rosa-grün-farbigen Lotusblüten. Mit dem türkis farbigen Spiegelstückchen-Hintergrund sieht dies in dieser Farbkombination für uns eher kitschig aus. Unser nächstes Ziel ist der Kam Baw Zat Hardi Golden Palace: ein 1531 ehemals auf Teakholz-Stelzen erbauter Königspalast aus dem 14. Jahrhundert. Nach seiner Zerstörung wurde er 1994 wieder neu aufgebaut. Der Palast hat große, leere Räume mit vergoldeten, verzierten Decken. Werner erinnert dieser Palast in seinem Aussehen an die kitschigen Paläste in Peking. Draußen vor dem Palast liegen mehrere alte übereinander gestapelte Baumstämme. Sie wurden ehemals für den Palastbau verwendet und sind heute noch in ganz gutem Zustand. Dann führt uns Win zum Bienen Thron, der überdimensional groß ist. Eine Mädchen-Schulklasse zieht hier mit lautem Geplärr an uns vorbei. Genug Palast für heute!

 

Win zeigt uns den Markt, wo es in Hülle und Fülle die berühmte dunkle Fischpaste gibt. In sämtlichen Variationen ist sie angehäuft - ganze Berge von dieser für unsere Nasen sehr übelriechenden Paste tun sich vor unseren Augen auf. In Blöcken geschnittenes Blut ist in Körbe geschichtet. Viehfutter in roter Farbe wird hier verkauft und gleich daneben “Futter“ für die Menschen. Schon sehr gewohnheitsbedürftig! Dazwischen liegen schlafende Hunde, Katzen und Menschen. Mittendrin singt ein Burmese in sein Mikrofon während schräge Musik aus einer Art Leierkasten ihn begleitet. Es ist brütend heiß und der beißende, penetrante Geruch der „7 Kostbarkeiten“ durchzieht den ganzen Markt. In der Shwe-Tha-Lyaung Pagode sehen wir den 55 m langen, liegenden Buddha. Er ist älter und länger als der, den wir schon in Yangon gesehen haben. Auch hier wird uns Camera Fee abgeknöpft. Ein Typ ist besonders lästig und verfolgt uns, da wir nur für den Fotoapparat bezahlt haben. Er sieht uns filmen und möchte anstatt 100 Kyat nun 500 Kyat. Werner jagt ihn mit Erfolg davon. Danach geht’s zur Maha Zedi Pagode. Erneut will man uns mit Camera Fee abzocken. Nach kurzer Diskussion gehen wir weiter ohne zu zahlen. Der Typ hat Konzession für diese Pagode, also alles nur Geschäftemacherei. Wir fotografieren von außen durch den Zaun hindurch, um der Fee zu entgehen. Am Nachmittag fahren wir in zweistündiger Fahrt nach Kyaikto im Mon State. Dort angekommen müssen wir schnell-schnell den Inhalt unserer Koffer in Tüten packen. Absolut unmöglich mit Koffern und schwerem Gepäck den steilen und beschwerlichen Weg bis zum Golden Rock anzutreten!

 

Mit dem Nötigsten geht’s auf den Laster. Für 800 Kyat pro Kopf. Freundliche Burmesen machen auf dem vollen LKW extra für uns vorne Platz. 20 Minuten sitzen wir hinten auf der Ladefläche zwischen all den vielen Burmesen und müssen warten. Dann geht’s los. 40 Minuten brummt der LKW den steilen Berg höher und höher. Es ist schon dunkel. Die Sterne funkeln über uns. Zwei Stopps auf der Fahrt Richtung Goldener Felsen. Uns kommt es vor wie eine Fahrt in der Geisterbahn. Dort junge Burschen, die am Wegesrand irgendwas predigen. Im schmutzigen LKW sitzen wir alle dicht aneinander. Es wird kalt. Werner, der außen rechts sitzt und friert, zieht sich Steffis Jacke an. Wir genießen die tolle, nächtliche Stimmung. Nach unserer Geisterbahnfahrt lässt der LKW alle aussteigen und ein langer, steiler Fußweg hoch hinauf zum Goldenen Felsen beginnt nun für uns. Von hier sehen wir den Golden Rock schön in seinem angestrahlten Licht leuchten. Erhaben thront er von einem großen Felsvorsprung. Vorbei geht es an vielen Burmesen, die zum Berg hoch pilgern. Sänftenträger quatschen uns immer wieder an, ob wir denn nicht den Berg hoch getragen werden wollen. Ein wirklich anstrengender und mühseliger Weg zum Hotel ist das! Immer noch eine Biegung und noch eine Biegung. So schnaufen wir uns den Berg hinauf. Unterwegs stärken wir uns mit einer mitgebrachten Pomelo, die Win für uns noch schnell gekauft hat. Einheimische Pilger mit Holzstöcken rennen den Berg hoch, hängen uns ab und sind vor uns dort. Zum Glück haben wir unsere Stirnlampe dabei, denn es gibt überhaupt kein Licht auf dem ganzen Weg. Ohne Beleuchtung fällt man doch glatt in irgendein Loch rein oder eine Treppe hinunter. 45 Minuten brauchen wir den dunklen und steilen Weg hinauf bis zu unserem Hotel, wo wir übernachten. Unsere Kamera-Batterie ist fast leer und wir hoffen sehr, dass Strom im Hotel ist. Endlich sind wir da. Im Mountain Top Hotel. Es ist klasse! Wir haben ein großes Zimmer, eine heiße Dusche und tolles Essen und viel Tee. Beim Abendessen im Hotelrestaurant haben wir einen tollen Blick auf den Golden Rock. Wir genießen zum Nachtisch noch einen leckeren Myanmar Cake und wollen gleich noch los zum Filmen.

Ca. 10 Minuten zu Fuß sind es vom Hotel bis zum Felsen. Ohne Eintritt zahlen zu müssen, betreten wir das Gelände des Goldenen Felsen. Ein sehr mystisches Bild tut sich vor unseren Augen auf! Der Golden Rock hängt sehr schräg und scheint wie von Geisterhand getragen. Der Legende nach wird der gewaltige, wuchtige Felsen von einem Haar Buddhas gehalten. Es scheint als ob er jeden Moment den Abhang hinunterstürzen würde. Sein Gold, das von Scheinwerfern angestrahlt wird, glänzt schön in der Dunkelheit. Fliegen um-schwirren im Schein-werferlicht den Felsen. Kleine Menschen stehen unter dem Felsen. Viele brennende Kerzen und qualmende Räucherstäbchen geben der ganzen Szene einen wunderbaren Zauber. Pilger liegen in Decken eingehüllt am Boden und nächtigen hier. Vor dem Geländer des Golden Rock sitzen viele Menschen am Boden uns sind im Gebet versunken. Ein Mönch trägt ununterbrochen die ganze Nacht über ein Buch gebeugt im Sing-Sang laut ein Gebet vor. Einheimische liegen in ihre Decken gekauert am Boden und versuchen bei dem Lärm des Lautsprecher-Mönchs zu schlafen. Man sieht kein einziges quengelndes Kind hier. Wir können es kaum glauben, was nachts hier auf dem Gelände noch los ist und welche Szenen sich hier abspielen. Tief beeindruckt und überwältigt von den Erlebnissen am Goldenen Felsen schlafen wir in unseren Hotelbetten ein.

Mo., 11.12.2006

Wir haben uns den Wecker auf 5:45 gestellt, denn den Sonnenaufgang und die morgendliche Stimmung am Golden Rock wollen wir uns natürlich keinesfalls entgehen lassen. Wir staunen nicht schlecht: vor dem Hotel ist um diese Uhrzeit bereits jede Menge los. Viele Menschen sind schon unterwegs zum Goldenen Felsen und machen sich mit Körben auf dem Kopf den Berg wieder hinunter zum Abstieg. Wieder haben wir Glück und müssen keinen Eintritt bezahlen, denn der Foreign Counter hat noch geschlossen. Es herrscht Stimmengewirr wild durcheinander. Viele haben hier auf dem Berg geschlafen. Werner filmt den Sonnenaufgang. Um den Felsen herum haben die Menschen wieder bunte Plastiktabletts mit Früchten, Reis, Tee und anderen Opfergaben aufgestellt. Ganze Bündel von Räucherstäbchen qualmen in Töpfen vor sich hin. Ist es etwa der gleiche Mönch von gestern Abend, der da immer noch in seinem Häuschen über die zwei Mikrofone gebeugt, betet? Aus dem davorstehenden großen Lautsprecher tönt laut und monoton sein Gesang. Weihrauch-Duft liegt großzügig in der Luft. Frauen knien auf dem Boden und halten im Gebet einen Rosenkranz in ihren Händen. Männer stehen andächtig am Felsen und bekleben ihn mit Goldplättchen. Daneben geht es 10 m sturzabwärts in die Tiefe! Plastiktröten, die keiner haben will, werden zum Lärm machen verkauft. Das gesamte Gelände um den Felsen ist so groß wie eine kleine Stadt.Um 7:45 kehren wir von unserer morgendlichen Tour am Felsen zurück.

 

Am Treppenaufgang zum Felsen steht ein LKW beladen mit Menschen. Entweder Faule oder Fußkranke. Als wir am Hotel ankommen, stehen zwei Touris in der Hoteltür und wundern sich, dass schon so viel los ist draußen. Japsen lassen sich mit der Sänfte den Hügel hinunter tragen und verteilen Geldscheine an Mönche. Eine Armee von Trägern steht für 2 Hotels bereit. Japanische Touristen werden hoch getragen. Wir frühstücken mit toller Aussicht und treten dann wieder den Abstieg an. Viele Verkaufsstände liegen links und rechts. Wir schwitzen ganz schön. Für die Pilger werden Bambusstöcke für den sicheren Weg bei Dunkelheit verkauft.

 

Vorbei geht es an Ständen mit Pülverchen in Flaschen, ein Tablett mit einem schwarzen Gemsbockkopf, schwarz-rote Tausendfüssler und Heuschrecken in dunkler Farbe. Was ist denn das? Burmesische Medizin aus Großmutters Naturschatzkistlein? Jedenfalls dürfen wir dies nicht fotografieren. Es gibt gekühlte Getränke und Kokosnüsse zu kaufen. In kleinen Lokalen können die vielen Pilger Rast und Verschnaufpausen einlegen. Vollbeladene LKWs mit Massen von Menschen darauf jagen an uns vorbei den Berg hinunter. Sicherlich kostet es mehr, wenn man sich direkt vom Goldenen Felsen den Berg hinunterfahren lassen möchte. Jetzt erst sehen wir wie steil und weit der Anstieg gestern Abend eigentlich war.

 

Erschöpfte, schweißnasse Menschen kommen uns entgegen. Jetzt sind wir ganz schön froh, dass wir gestern Abend bei angenehmerer Temperatur hoch gelaufen sind und nicht jetzt bei dieser brütenden Hitze. Burmesische Gepäckträger überholen uns, schwer beladen mit Reisetaschen und Gepäck der Touris. Das ganze Gepäck tragen sie in Körben auf ihrem Kopf. Sicherlich ist das Schwerstarbeit! Ebenso schwer beladen laufen sie den Hügel hinauf. An der Zwischenstation, wo die Menschen sich für die Abfahrt mit dem LKW sammeln, halten sich schon Massen von Leuten auf. Einige stehen unter einem Zeltdach, das ihnen Schatten spendet. In der Hitze wird geschrien und gelacht. Die vielen LKWs voll bepackt mit Menschen, wirbeln heftig den Staub auf. Wie kommen wir denn nun nach unten zu Win, der auf uns wartet? Es stellt sich heraus, dass es wohl das Beste ist, sich einfach auf einen der unzähligen LKWs zu schmeißen. Da ein LKW voller Touris! Den nehmen wir, besteigen ihn ganz hurtig und zahlen unsere „Fahrkarte“. Neben Werner sitzt ein einheimischer Guide, der einige Burmesen aussteigen lässt, damit die Touris hier Platz haben. Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit und in einer abenteuerlichen Fahrt rast der LKW mit uns den Berg hinunter.

 

Alle lachen vor Übermut und kreischen vor Aufregung. Die Fahrt hinunter jagt unseren Puls nach oben. Wenn man sich nirgendwo festhält, fällt man glatt aus dem LKW hinaus oder es haut einen auf seinen Sitznachbarn. Werner sitzt ganz hinten und filmt unsere übermütige Talfahrt. Ich sitze vor ihm rechts. Es schaukelt, wackelt und holpert nur so den steilen, kurvigen Weg nach unten. Zwischendurch haut der Fahrer abrupt die Bremse rein. Für Werner und mich das reinste Vergnügen - wie eine gigantische Achterbahnfahrt! Ein unvergessliches Erlebnis! Wir haben unseren heiden Spaß! Schon jetzt ist Steffi neugierig auf Werners Film. Ein oder zwei Burschen hängen sich geschwind an unseren LKW. Wir zischen vorbei an wunderschöner, grüner saftiger Landschaft. Vor uns und hinter uns preschen ebenso voll beladene LKWs die Strasse hinunter. Einer überholt uns und nimmt Werner die schöne Aussicht nach vorn zum Filmen. So, wir haben’s geschafft. Wir sind unten, wo wir am Vorabend auf den LKW aufgestiegen sind. Alles steigt aus. Wir spüren die Hitze.

 

Eine große schmutzige Sau im „Bundeswehrlook“ empfängt uns. Sie frisst sich hier regelrecht durch die Strasse und trottet hintern wackelnd stolz an uns vorbei. Wir suchen Win und finden ihn schließlich an der Stelle, wo er uns gestern aus seinem Auto aussteigen ließ. Nach einer saftigen, leckeren Pomelo, einem Toilettenbesuch auf einem sehr sauberen Klo und nach dem Verladen unseres Berggepäcks in unsere Koffer, verlassen wir die tolle Gegend um den atemberaubenden, mystischen Ort des Golden Rock.

 

Wir treten unsere Fahrt nach Thathon und Mawlamyne (Moulmein), wo wir 4 ganze Nächte bleiben, an. Diesmal aber fahren wir ohne Klimaanlage im Auto - beschlossene Sache! Lieber offene Fensterscheiben und schwitzen, als krank zu werden! Wir nehmen einen ungeteerten Weg und stellen fest, dass wir dort weniger durchgeschüttelt werden, als auf den Teerstraßen. Unterwegs in Sindat-Myindat ist eine von Gras überwachsene alte Mauer aus dem 9. Jahrhundert aus rötlichem Stein - Eisenstein. Dargestellt ist eine Elefanten- und Pferdearmee. An den Tiermotiven mit Affen, einem Löwen und einer Blume nagt die Witterung. Die Menschen, die neben der Mauer wohnen, wissen nichts über die alte Mauer. Als nächstes legen wir einen Stopp bei der Kyaik-Hteesaung Pagode ein, was soviel bedeutet wie Buddha unter dem Schirm. Die alte Steinmauer dürfte aus dem 8. - 9. Jahrhundert sein. Im Hof der Pagode sind viele neue, kitschige Nats, Drachen, betende Figuren und alte Eisensteinwächter. Die Pagode darunter ist alter Eisenstein, nur das, was darüber ist, ist Goldleaf. Win erklärt uns, dass der Lehrer vom Premierminister diese Pagode renoviert hat. Es ist heiß, heiß, heiß und der Sand und die Kieselsteine verbrennen unsere nackten Füße. Ein paar junge Mönche liegen auf dem Boden des Klosters und schlafen. In Thathon angekommen, trinken und essen wir in einem Restaurant namens „Yangon Restaurant“. Werner will Nudelsuppe und bekommt einen riesen Pott Brühe mit viel Gemüse und Fleisch drin. Der Arme ist von der Klimaanlage gestern im Auto total erkältet. Nach dem Essen geht’s um 14:30 zur Shwesaryan Pagode. Auf dem Weg nach Mawlamyne gibt es viele Schweine. Vor uns fährt ein LKW voller Ferkel.

 

Wir sind nahe der thailändischen Grenze. Win hupt und hupt. Es ist mittlerweile 16:30. An Schrankenübergängen halten wir an. Bei den undurchsichtigen Zollgebühren und Straßenbenutzungsgebühren blicken wir jedenfalls nicht ganz durch. Noch immer ist es ganz schön schwül. Entlang der Strasse wachsen viele hohe Palmen. An einem indischen Hindu-Tempel halten wir kurz an und filmen ihn von außen. Wir fahren über eine neue, lange Brücke, angeblich die Neueste in Myanmar. Nach viel Gehupe und großem Ausweichmanöver kommen wir gegen 16:45 im Attran Hotel in Mawlamyne an. Moulmein war die Hauptstadt von British Burma von 1827 bis 1852. Viele erhalten gebliebene koloniale Bauwerke schaffen die Atmosphäre eines kolonialen Gestern - buddhistische Pagoden bekrönen die Kämme und Spitzen dschungelbewachsener Berge rund um die Stadt. Das Attran Hotel liegt direkt am Than Lwin Fluss.

 

Leider werden wir erst mal wieder übers Ohr gehauen und bekommen statt eines schönen Superior-Zimmers am Fluss nur ein Standard Zimmer hinten in der Nähe des Generators. Wir ärgern uns, machen unseren Unmut kund und rufen von der Rezeption aus Susi an. Nach langem Hin- und Her bekommen wir schließlich doch den Bungalow am Fluss, den wir haben wollen (und schließlich auch bezahlt haben). Win erzählt uns am nächsten Morgen, dass dies das schönste Hotel in Mawlamyne sei und dass es deswegen oft Probleme dort gebe. Wir haben ein Schlafzimmer, ein extra großes Zimmer mit Sitzgelegenheit und ein großes Bad. Abends essen wir beim Inder in der Nähe des Hotels. Auf winzigen Kinderstühlchen aus Plastik sitzen wir neben der Strasse im Freien. Wir werden beäugt wie Marsmenschen. Der Typ vom Geschäft nebenan übersetzt in holprigem Englisch. Zuerst gibt’s so etwas wie Apfelküchl mit Zucker. Danach Reisbrot mit scharfer Soße, dazu 2 Cay (indischer Tee). Wir zahlen 600 Kyat, das sind ca. 50 Cent! und sitzen danach noch bei Watercress mit Knoblauch auf der Hotelterrasse.

Di., 12.12.2006

Um 6:30 geht unser Wecker. Wir bekommen unser Frühstück im „Frühstücksraum“. Anstatt dass auf der schönen Terrasse direkt am Fluss gefrühstückt wird, sitzt man drinnen. Auf der Flussterrasse hat man alle Plastiktische und Stühle abgebaut. Wir sind die einzigen Frühstücksgäste. Die ganze Nacht war sehr schwül und im Zimmer nebenan war es laut. Sogar der Gecko bei uns im Zimmer hat laut gepiepst. Werner ist erkältet, hat Halsschmerzen von dieser Klimaanlage. Unser Fahrer Win ist um 8:00 am Hotel. Am Bootssteg halten wir kurz an und erkundigen uns nach der Abfahrtszeit des Bootes zur Bilu Insel. Dann fahren wir mit Win ins Zentrum von Mawlamyne. Die Stadt sieht sehr sauber und recht modern aus. Sehr schöne, alte Kolonialstilhäuser und Busse aus Teakholz gibt es hier. Ein Mönch steigt gerade in einen Teakholzbus ein. Da eine grüne Moschee. Im Zentrum geht es turbulent zu.

Wir fahren zu den Xahang-Dya Dar. 500 Mönchsfiguren stehen hier hintereinander in Reih und Glied neben einer Treppe inmitten der Landschaft und schlängeln sich den Berg hinauf. Bei brütender Hitze steigen wir ein paar steinerne Treppenstufen hoch. Im Kloster Taung Wynee Paya hängen Bilder vom Fegefeuer und Teufelsszenen.


Unterhalb des Klosters liegen ein paar Restaurants nebeneinander. Dann kommen wir in eine Halle mit vier abgetrennten Räumen. Dort sind Szenen aus dem Leben der damaligen Könige und Prinzen dargestellt wie es vor Buddha war: ein Leben in Saus und Braus. Auf der anderen Seite nochmals vier Räume mit plastisch hervorgehobenen Szenen. Draußen wird uns vorgeführt wie ein burmesischer Saft hergestellt wird: eine Frau hockt auf dem Boden und rührt eine beige farbene Masse in eine Art Holzsieb über einen großen Eimer mit warmem Wasser. Der Saft, der im Sommer kalt getrunken wird, wird aus Reis hergestellt. Dann wieder eine Halle, in der man verschiedene plastische Buddhaszenen sieht. Es kommt uns hier vor wie das Kloster der verschiedenen Hallen, die jede seine eigene Geschichte enthält. Dann Hallen mit Buddhafiguren und Spiegelstückchen an den Wänden. In einer Halle sieht man einen gestorbenen Buddha. Sein liegender Körper zeigt nach Norden. Er ist von vielen sitzenden Mönchsfiguren umringt. Win zeigt uns den Markt in Mawlamyne. Eine Maus macht sich hier gerade an die verpackten Cashew Nüsse heran. Auf dem Markt gibt es Waren aus Thailand, China, Bangladesh und Malaysia. Bunte Stoffblumen und Geldscheine für Mönche werden verkauft. Körbe voller getrockneter Fische aus Fluss und Meer, Betelnüsse und Zigarren von Betelnussblättern. Für unsere Begriffe ein recht moderner Markt. Dann machen wir Stopp an Win’s „Snack-Markt“ wo es Obst und Gemüse gibt. Zwischen all dem Gemüse wird ein Kind in einer selbstgebauten Hängematte aus Stoff wild geschaukelt.

 

Alle wollen von uns wissen: „where do you come from?!“ Es gibt hier jede Menge Chillischoten und Bambussprossen. Win kauft zwei Tüten voll Pomelos, die hier wohl ziemlich billig sein sollen. Werner probiert ein Stück davon und stellt fest, dass sie noch sauer und unreif sind. Jedenfalls lassen sich die Dinger schwer schälen. Es wird gerülpst, gespuckt und laut geschrien. In der Stadt ist es unglaublich warm. Uns klebt die Kleidung am Körper. In der Wayzayanda Pagode ist ein großer sitzender Buddha mit vielen Glassteinchen auf der Kleidung. Er ist umringt von stehenden Buddhafiguren. Auf einem Tisch vor dem Buddha stehen Holztafeln bestückt mit bunten, kleinen echten Blüten. Hier ist auch ein Kloster. Ein Mönch zeigt es uns. Die Tür passt immer noch perfekt in den Türrahmen nach über 100 Jahren. Es ist sehr heiß und wir schwitzen. Der Mönch erzählt uns, dass er zwar einen Computer hat, aber kein Internet. Das Netz wäre hier zu langsam. Man sagt uns, dass dieses Kloster von einem westlichen Mönch erbaut wurde. Win und Werner unterhalten sich lange mit diesem Mönch übers Internet und Handy. Dann verabschieden wir uns von Win und verabreden uns für morgen 8:45 mit ihm. Wir wollen den Rest des Tages lieber noch alleine ohne ihn herumlaufen und schauen uns das örtliche Museum an. Dort sind schöne alte Figuren und Musikinstrumente untergebracht.

 

Anschließend laufen wir die Straße hinunter zur Kyaik-Than-Lan Pagode. Wir sehen immer wieder Teakholz-Busse mit Mönchen. Eine tote, halb aufgefressene Ratte liegt auf dem Gehsteig. Wir schwitzen sehr und setzen uns erstmal am Treppenaufgang zur Pagode unten hin und ruhen uns aus. Weiter oben kommen wir auf eine Straße wo ein Lift ganz nach oben führt. Wir wollen aber zu Fuß weiter und laufen also die restlichen sehr steilen Treppenstufen ganz hinauf bis zur Pagode. Völlig erschöpft und außer Atem kommen wir bei der Kyaik-Than-Lan Pagode an und setzen uns auf eine Bank, um uns auszuruhen. Von hier oben bietet sich uns ein herrlicher Rundblick auf Moulmein und den Thanivin Fluss. Wir suchen den goldenen Buddha, der im Reiseführer erwähnt wird, finden ihn aber nicht. Aus einem Lautsprecher ertönt richtige Katzenjammer-Musik. Wir steigen die Treppe bis auf Höhe des Liftes wieder hinunter und gehen ins Taung-Lay-Lone Kloster. Hier soll es angeblich einen Zahn Buddhas geben. Ein junger Mönch zeigt uns stolz seine geschnitzten Nats an den Türen und eine ganze Wand mit fein geschnitzten Nats. Hinten im Eck steht ein großes Bett und auf einem alten Thron steht ein alter Fernseher. Das Kloster ist ca. 120 Jahre alt. Seine Kunstschätze ähneln den Ausstellungsstücken im Museum heute. Verschwitzt und müde treten wir den Rückweg ins Hotel an. Dort schütten wir erstmal viel Wasser in uns hinein, weil wir richtig ausgetrocknet sind. Wir essen auf der Hotelterrasse wo heute Abend richtig viel los ist.

Mi., 13.12.2006

Wir können heute lange schlafen, denn wir haben uns erst für 8:45 mit Win verabredet. Diesmal haben wir gut geschlafen ohne Lärm vom Nachbarzimmer. Uns wird beim Frühstück ein Tisch direkt am Fenster mit Zugluft zugewiesen: ein „traumhafter“ Ausblick: uralte Antennen mitten im Gerümpel. Wir beobachten die kleinen Spatzen wie sie frech in den Frühstücksraum fliegen. Es gibt heute noodles with vegetables zum Frühstück. Um 8:45 treffen wir Win, der heute eine Hose und Turnschuhe anhat. Um 9:00 hat es bereits warme 28 Grad. Wir laufen zum Schiff vor, das erst um 9:45 abfährt. Werner und ich gehen noch ein bisschen durch die Strasse. Schon viele Menschen sind auf den Beinen. Rikschas und Mopeds fahren an uns vorüber. Es herrscht geschäftiges Treiben. Leute sitzen auf der Strasse und verkaufen Obst und Gemüse. In einem Korb liegen riesige, trockene Fischköpfe von Fliegen umgarnt. Weiter vorne lötet einer die Platte einer Stereoanlage. Hier wird tatsächlich noch gelötet. Werner steht auf der Strasse und filmt. Man braucht hier wirklich nur die Kamera reinzuhalten und schon hat man den tollsten Film. Die Fahrkarte für die Überfahrt zur Bilu Island kostet pro Person 1$.

 

Wir begeben uns nach oben aufs Schiffsdeck. Win meint auf der Bilu Insel gäbe es nur Menschen zu sehen, keinen Markt und keine Pagoden. Um 9:45 hupt unser Schiff laut und schrill. 5 Minuten später fährt unser Schiff los. Die Leinen werden losgemacht. Werner filmt einen Burmesen, der Sojagebäck verkauft. Als er Werner oben auf dem Schiff stehend erblickt, zeigt er Werner breit lächelnd seine weißen Zähne. Zwei junge Novizinnen kommen den Bootssteg runtergelaufen und wollen wohl noch auf unser Schiff. Zu spät: das Schiff ist bereits abgefahren. Möwen umschwirren unser Schiff. Das Flußwasser ist dreckig. Hier kommt wohl der ganze Dreck aus den Dörfern ringsum zusammen. Wir essen unsere Salzbrezeln. Das Schiff fährt gemütlich, langsam und ruhig so vor sich hin immer geradeaus am Ufer entlang. Um 11:00 kommen wir auf Bilu Island an. Das Schiff legt an. Wir filmen wie die Leute mit ihren Körben auf dem Kopf aussteigen. Jungs begrüßen uns vom Bootssteg aus mit „Hello, hello“. Wir steigen in einen alten Bus ein. Die Busfahrt kostet pro Person 750 Kyat. Steffi sitzt vorne neben dem Busfahrer und Werner hinten zwischen den Leuten. Zwischen mir und dem Busfahrer befindet sich eine uralte Plastikflasche mit Benzin aus der das Benzin durch einen Schlauch in den Bus läuft. Ab und zu wird angehalten, wenn jemand zusteigen will. Plötzlich schreit einer, der oben auf dem Bus sitzt. Er springt ab, da er etwas verloren hat. Die Busfahrt dauert ca. ½ h. In Ywalut waschen sich zwei Frauen an einem Brunnen.

Uns wird in einer „Fabrik“ vorgeführt, wie man Gummiringe herstellt. Lange, dünne Kegel werden langsam in Farbmasse getaucht und dann vorsichtig wieder herausgezogen. Bunter Gummi wird mit Hilfe von Wasser von den Kegeln wieder abgezogen. Eine Maschine wird extra für uns angeworfen und wir sehen wie drei Frauen an je einer Maschine sitzen und Gummi zu roten, gelben und grünen Gummiringen schneiden. Es werden 90 kg Gummiringe pro Tag hergestellt. Die Menschen machen den ganzen Tag nichts anderes als auf diese Weise Gummiringe produzieren. Wir können kaum glauben, dass es so etwas noch gibt! Es stinkt hier ganz schön nach Gummi. Der Chef der „Fabrik“ kommt und bläst einen Luftballon für uns auf. Auch aus seiner Produktion. Zum Abschied schenkt er uns eine ganze Plastiktüte voller Gummiringe und Luftballons. Dann sehen wir verschiedenen Eisenschmieden bei ihrer Arbeit zu: Menschen sitzen an einfachen Maschinen auf dem Boden und bearbeiten Eisen. Einer bastelt an einem großen Bronzeschirm für eine Pagode herum. Hinter ihm im Raum liegen zwei Frauen auf dem Boden und schlafen. Jedenfalls werden alle Arbeiten im Sitzen auf dem Boden mitten im Dreck verrichtet. Frauen tragen getrocknete Orangenscheiben auf einer großen Platte zum Trocknen in der Sonne. Wir setzen uns in ein „Straßencafé“ und wollen eigentlich ein Wasser trinken. Doch man nimmt von unserem Wunsch kaum Notiz. Eine Frau kommt an unseren Tisch und schreibt sich unseren Namen und das Herkunftsland auf einen Zettel. Laut Win ist sie von der Regierung und führt Buch wo wir hingehen.

 

Im Monat verschlägt es höchstens mal 5 Personen auf Bilu Island. Wir sehen in einer Gips-Figuren Fabrikation eine lustige Elefantenspardose. An einem Verkaufsstand weiter vorne gibt es bunt bemalte Figuren. Für uns eher kitschig, doch wenn man bedenkt, dass dies alles Handarbeit ist, dann wiederum bemerkenswert. Wir steigen wieder in einen Bus ein, um zum Boot zu fahren, das uns wieder an Land zurückbringt. Das Boot fährt in Nutmay ab, auf der entgegen gesetzten Seite der Insel wo wir hergekommen sind. In einem Bus sitzt vorne ein Mönch. Unser Bus holpert hupend über die schlechte Strasse und schaukelt uns hin und her. Menschen steigen ein und aus. Da plötzlich bleibt er stehen. Er scheint den Geist aufgegeben zu haben. Der Beifahrer im Bus hüpft raus und füllt einen Kanister voll Benzin in den Bus hinein. Einige Leute im Bus reden wild durcheinander und scheinen ihre klugen Kommentare abzugeben. Der Bus fährt weiter. Kurz darauf hält er wieder an und ein paar Typen aus dem Bus gehen zu einer Art Tankstelle und füllen den Benzinkanister dort wieder voll. Zwei nette, schüchterne Jungs in grüner Schuluniform, wie die Schulkinder sie in Myanmar tragen, steigen zu. Die Schule ist aus. Sie müssen zu Fuß einen ganz schön weiten Schulweg täglich zurücklegen. Wir holpern an schöner grüner Landschaft mit vielen Bambusbäumen und Reisfeldern im Wasser vorbei.

 

Dann sind wir an der Bootsablegestelle. Wieder steigen aus dem ankommenden Boot viele Menschen aus und gehen mit ihren Waren auf dem Kopf an Land. Wir nehmen auf dem kleinen Bootsdeck Platz. Das Motorengeräusch des Bootes begleitet uns während unserer Fahrt. Der Bootslenker lenkt von oben das Steuer mit seinem Fuß. Wir kichern. Einer der Bootsleute knipst sich die Fingernägel. Werner zeigt zwei Burschen einen Trick mit einer Schnur. Die Leute ringsum schauen interessiert dabei zu. An Land wieder angekommen, hören wir einen Hund im Schilf jämmerlich aufheulen. Er wurde gerade aus Futterneid von einem anderen Hund heftig gebissen. Wir steigen in ein Dreirad ein und rasen mit lautem Getöse zum Hotel. Wild werden wir durcheinander geschaukelt. Nach dem Duschen laufen wir vor zu dem indischen Restaurant, das uns von Win empfohlen wurde und schauen uns das Essen dort an: in einem großen Gefäß liegen viele große Fleischstücke - irgendein indisches Curry. Das Ganze ist uns zu heikel und wir beschließen doch wieder im Hotel zu essen: leckere deep fried fish slices in sweet-sour sauce, watercress with mushroms, mixed fried vegetables, Bier und Chinese Tea. Im Hotelzimmer hat man uns kleine weiße Blüten aufs Bett gelegt.

Do., 14.12.2006

Wir haben den Wecker auf 6:30 gestellt und frühstücken. Um 8:00 treffen wir Win. Er hält mit uns an einem Feld an, wo eine Art Karamell-Bonbon aus Zuckerrohr hergestellt wird. In verschiedenen Töpfen brodelt eine Art Brei vor sich hin und eine karamellfarbene Masse wird gerade sämig verrührt. Zwei Männer formen mit einem Messer die Masse zu Bonbons und legen sie auf eine Bambusplatte. Wir erfahren, dass hier 20 kg am Tag produziert werden. 1 kg kostet 800 Kyat. Win kauft 3 Tüten davon für Susi, das sind ganze 5 kg. Wir kennen diese Art von Bonbons bereits aus Mandalay, wo sie Mandalay Cakes heißen. Diese hier sind in ihrer Konsistenz nur härter. Auch Werner schmecken sie. Unterwegs halten wir wieder kurz an. Hier wird Kokosnussöl für die Kosmetikindustrie produziert. Halbierte Kokosnüsse liegen auf einer Maisstrohmatte in der Sonne zum Trocknen aus. Ein Mann zeigt uns wie er mit einer Eisenstange die Kokosnüsse aufspießt, so dass sie aufspringen und halbiert werden. Südlich von Moulmein liegt die Kyaikmaraw Pagode. Hier sehen wir zum 1. Mal einen großen Buddha auf einem Stuhl sitzen. Er ist ca. 8 - 10 m hoch und umringt von schönen Blumenvasen und Blumen. Er wurde vor ca. 2 Jahren renoviert uns ist 100 Jahre alt.

Hinter ihm befindet sich ein liegender Buddha, der von mehreren Buddhafiguren umringt ist. Neben der Pagode ist ein Kloster mit Teakholzsäulen und Teakholzboden. An den Teakholzsäulen hängen überall alte Ventilatoren. Frauen sitzen hier auf dem Boden und schälen frischen Knoblauch. Auf den runden Tischchen hinter ihnen befindet sich allerlei Essen auf Tellerchen verteilt. Der alte Chief Monk sitzt in einem Stuhl in dem Raum daneben und hört gerade englische Nachrichten. Hinter ihm blinken Buddhabilder in buntem Licht. Hierher verirrt sich wirklich kein Tourist! Auf unserer Fahrt begegnet uns ein Mönch auf einem Moped. Auf einem Hügel halten wir kurz an und Werner filmt nach unten in die schöne Landschaft. Nach etwa 2-stündiger Autofahrt kommen wir in Kyaikkami, einem Ort direkt am Meer an. Kyaikkami ein kleiner Küsten-Urlaubsort und ein Missionszentrum, das in der britischen Ära als Amherst bekannt war. Das Hauptaugenmerk in Kyaikkami liegt auf der Yele Pagode, einer metallbedachten buddhistischen Schreinanlage über dem Meer.

 

Vor uns liegt die Andaman-Sea. Wir steigen ein paar Treppchen zu einer kleinen Pagode hinauf und haben von dort einen tollen Blicks aufs Meer und die Yele Pagode. Unter uns im Sand sind ein paar Felsen. Wir laufen die Treppenstufen zur Yele Pagode hinunter. Dort sind in den Felsen ein paar Stufen eingebaut, die direkt ans Meer hinunter führen. Ein paar junge Leute verfüttern dort irgendwelche bunten Reiscracker an die großen Fische, die wie Karpfen aussehen. Gierig stürzen sich die Fische auf ihr Futter. Win erzählt uns, dass rund um die Pagode nicht gefischt werden darf. Hier wollen die jungen Leute unbedingt ein Foto von uns machen gemeinsam mit den jungen Mädchen im Arm. Wir scheinen für sie eine richtige Touristenattraktion zu sein. Nach der Fischfütterung fährt uns Win nach Settswe, direkt an den Strand. In einem Strandlokal essen wir heiße Instantnudelsuppe. Die Schärfe tut uns gut. Um uns streichen wilde Hunde herum auf der Suche nach Essbarem. Wir genießen einen ausgiebigen 1 ½ stündigen Strandspaziergang während Win auf uns wartet. Wir watscheln durch das pisswarme Wasser, das wir auf ca. 28 Grad schätzen. Die Sonne brennt uns auf. Der Strand ist menschenleer. Nur ein paar junge Burmesen albern hier ein wenig herum. Danach fahren wir weiter nach Winsen Toya. Hier empfangen uns auf der linken Seite dutzende hintereinander stehende Mönchsfiguren mit Fächern in der Hand. Die g’spinnerten Buddhisten haben dort einen 200m langen liegenden Buddha aus Beton errichtet. Er ist noch teilweise eingerüstet. Win’s Reifen ist hinüber und dieses bietet uns Zeit auf einen gegenüberliegenden Berg zu kraxeln. Immer weiter, immer höher. Uns rinnt der Schweiß in Strömen. Werner sieht unterwegs im Wald einen Affen an den Bäumen klettern. Endlich kommen wir an der Best View Pagode an.

Der Film schnurrt, die Fotokamera klickt. Wahrscheinlich gibt’s hier nicht viele blöde Touris, die bei der Hitze hier mühsam hochsteigen. Aber nun liegt uns der 200m lange Buddha zu Füssen! Er ist eingebettet in viele Bäume. Ringsum auf den Hügeln sind viele kleine Pagoden. Die Kraxelei hat sich sehr gelohnt! Nach dem Abstieg besichtigen wir den Buddha von innen. Er ist hohl und aus Beton. Win hat inzwischen den Reifen gewechselt und wir stottern zurück nach Mawlamyne. Wieder mal hundemüde und ordentlich durchgerüttelt von den „hervorragenden“ Strassen, freuen wir uns auf eine heiße Dusche im Attran Hotel. Nach dem Abendessen erwarten uns wieder viele Geckos vor unserem Bungalow an Wand und Decke.

Fr., 15.12.2006

Um 6:30 geht unser Wecker. Beim Frühstück wundern wir uns über den Intellekt der „mitdenkenden“ jungen Kellnerinnen:

So war’s gestern: Werner möchte Chinese Tea, Steffi auch. Kellnerin fragt Werner: „Tea or Coffee?“ Werner antwortet: „Chinese Tea, please.“ Kellnerin antwortet zurück: „Chinese Tea, please“. Kellnerin fragt Steffi: „Chinese Tea?“ Steffi antwortet: „Yes, please.“ Kellnerin bringt für Werner Chinese Tea und für Steffi schwarzen Tee!

So ist’s heute: Werner und Steffi möchten Tee. Kellnerin fragt: „Tea or Coffee?“ Werner sagt: „Tea please“, Steffi sagt: „Tea, please.“ Kellnerin antwortet: „Tea please.“ Kellnerin bringt Coffee und fragt: “Coffee?” Steffi sagt: „No, Tea please!“. Kellnerin geht zu Werner und sagt: „Coffee?“ Werner sagt: „No, Tea please“. Kellnerin antwortet: „Tea please“ und geht mit Coffee wieder von dannen.

Die Gäste am Tisch gegenüber essen Bananen. Wir fragen die Kellnerin, ob wir auch Bananen haben könnten. Sie schaut uns verdutzt an. Dann bringt sie uns schließlich doch die Bananen und ist nun sehr glücklich, denn Werner und Steffi haben Tea und Bananen und sie hat den Rest des Tages Zeit über die extraordinären Wünsche der Touristen nachzudenken...

Um 8:00 treffen wir Win. Er lädt unsere Koffer in seinen Kofferraum und wir verlassen das Attran Hotel. Auf unserer Fahrt läuft uns unterwegs beinahe ein Junge ins Auto. Er hat überhaupt nicht geschaut, ob da ein Auto kommt und rennt einfach mitten auf die Strasse. Erst als Win laut hupt, reagiert er und dreht um. Wir halten am Kyaukelauk Hügel, dem Weinglasfelsen, an. Malerisch fügt er sich in die schöne, hügelige Landschaft ein. Das Landschaftsbild ist hier wieder ein ganz anderes. Eine kleine Pagode steht hier auf einem freistehenden, steilen Felsen. Eine Holzbrücke führt uns über einen See mit schönen Wasserpflanzen und Wasservögeln. Wir steigen nur wenige steile Stufen auf den Felsen hinauf, wo sich uns ein reizender Blick bietet. Von hier aus beobachten wir die Wasservögel. Eine sehr steile, freihängende Bambusleiter führt hinauf zum top of the rock. Beim Platz der 1000 sitzenden Buddhas am Fuße eines Klosters halten wir an.

 

1000 Buddhafiguren sitzen hier auf einem Feld und wir erfahren von Win, dass Mönche Gelder gesammelt haben, um dies zu errichten. An einem sehr schönen, gepflegten Garten wird wieder angehalten. Wunderschöne, verschiedenartige Orchideen sind in Töpfe gepflanzt, ein Pfefferbaum und sogar ein Jackfruchtbaum, bei dem die Früchte einfach aus dem Stamm heraus wachsen, gedeihen hier. Eine Frau besprüht die Pflanzen gerade mit Wasser. Der chinesisch aussehende „Gärtner“ hat lange graue Haare und einen langen grauen Bart. Er freut sich, als wir seinen Garten loben und ihm sagen, dass er wirklich ein grünes Händchen hat und etwas von seinem Handwerk versteht. In dem kleinen Dorf daneben lebt ein ganz bestimmter, interessanter und frommer Volksstamm, der sich Lécal nennt. Auf den Hausgiebeln steht: „Jesus will come“ und „Halleluja“, was uns zeigt, dass dieser Stamm an Jesus Christus glaubt. Mitten im Wald steht eine Art Kirche aus Holz auf Stelzen. Das Ganze ähnelt eher der Arche Noah. Der Häuptling sieht aus wie ein dürrer Mongole, trägt einen dünnen, langen grauen Bart und eine schöne alte Jacke mit rotem Muster.

 

Als Zeichen der Gastfreundschaft singt er uns zu Ehren ein Gebet vor und spielt dabei sehr andächtig auf einer alten Harfe. Während er auf dem Boden sitzt und mit gedankenverlorenem Blick langsam und ruhig singt und sanfte Harfenklänge ertönen, schauen wir ihn wie gebannt und bewundernd an. Aus einem mindestens 100 Jahre alten Gebetsbuch, das aus alten Holztafeln mit alten Schriftzeichen besteht, betet er uns zum Abschied andächtig etwas vor und gibt uns schließlich noch seine Art von Segen mit auf den Weg. Uns fällt auf, dass das Dorf sauber, ordentlich und gepflegt wirkt. Win fährt uns in ein Dorf namens Puthaky. Hier wohnen nur Vegetarier. Die Dächer der Häuser sind aus getrockneten Blättern. Die alten Frauen tragen hier hübsche, gestreifte Gewänder mit kräftigen Lila-Bordeaux-Tönen. In einem Haus sitzt ein Mann auf dem Boden. Er trägt einen Haardutt, sein Oberkörper ist nackt und auf einem Auge ist er blind. So sieht er eher aus wie ein Mongole. Einer alten Frau mit dicken Brillengläsern und großen Zahnlücken erklärt Werner hier das bayerische Wort „Pfia di“. Wir lachen als sie es zum Abschied ganz toll nachsprechen kann. In einem anderen Haus sitzt eine junge Familie auf dem Boden. Das kleine pummelige Baby ist wohlgenährt und wird von der Oma umsorgt , während der junge Vater gerade seinen Reis mit den Fingern futtert und ihn schmatzend hinein mampft.

 

Wir sind hier weit und breit die einzigen Touristen. In Hpa An besichtigen wir den Kawgoon Cave. Diese Höhle stammt wahrscheinlich aus dem 5. - 6. Jahrhundert. Drei junge Novizen vertreiben sich im Eingangsbereich mit Herumtollerei die Zeit und schauen Werner neugierig beim Filmen zu. In den Felsen aus Stein sind jede Menge wunderschöne kleine Buddhafiguren aufzementiert. Plastisch heben sie sich aus dem roten Felsen hervor. An manchen Stellen sieht der Fels aus, als hingen Figuren aus Knochen und Dämonengesichter herunter. Als wir wieder loswollen, sehen wir, oh Schreck, eine Öllache unter dem Motor. Win fährt vorsichtig bis Hpa An in eine Werkstatt. Gestern der Reifen, heute die Ölwanne. Uns wundert’s nicht, denn er fährt wie eine gesengte Sau. Während Win sich um das Auto kümmert, spazieren wir derweil in Hpa An am Fluss entlang und spielen im Dorf mal wieder Marsmenschen. Man schickt uns in alle Himmelsrichtungen und das halbe Dorf läuft mit uns mit, als wir den Weg nicht gleich zurückfinden. Nach 2 ½ h und scharfer Nudelsuppe mit Star Cola am Straßenrand ist die Karre wieder flott und Win rast mit uns von dannen. Das Auto gehört seiner Schwägerin. Kein Wunder, dass er dann so rast. Nächster Stopp: der Bayin Nyi Cave ist eine Tropfsteinhöhle mit heißer Quelle. Vor der Höhle rauschen zwei Mönche auf dem Moped an uns vorbei.

Hier steht auf einem riesigen Steinfelsen ein bunt-kitschiger Komplex mit kleinen Pagoden-Türmchen und ein kleines Holzkloster. Das Ganze spiegelt sich malerisch im darunterliegenden kleinen See. Ein paar Affen lausen sich auf dem Treppenweg nach oben zur Höhle. Ein Mönch heult hier am Eingang in sein Mikrofon. Im Inneren der Höhle finden wir ein paar kitschige Buddhas und bunte Figuren vor. Unterwegs treffen wir in einem Dorf auf eine Volkstanzgruppe. Es sind Karen, eine unterdrückte ethnische Minderheit in Myanmar, die immer wieder Gewalt gegen das Militärregime anwendet. Diese jungen Mädchen jedoch sind sehr friedlich. In ihren rosa farbenen Kleidern führen sie einen Volkstanz auf. Wegen der Panne kommen wir weit in die Nacht hinein und sind erst 18:30 im Hotel Sane Lei Tin. Nach Huhn-Curry im Hotellokal gibt’s noch eine leckere Papaya auf dem Zimmer.

Sa., 16.12.2006

Den Wecker um 6:30 brauchen wir nicht, denn wir sind von dem Lärm, den der krähende Hahn draußen gemacht hat, eh schon wach geworden. Das Frühstück gibt es im schönen Restaurant-Saal im Freien. Wir genießen einen frisch gepressten Papayasaft. Hinter uns befindet sich eine große Volière mit großen Raubvögeln und einem schönem Tukan. Win ist um 8:00 parat. Auf unserer Fahrt sehen wir Büffel, die bis zu den Knien im Wasser stehen und Gras fressen. Auf ihnen sitzen Vögel.

Das alte Kloster Shwekyaung gleicht eher einem tibetanischen Kloster. Es hat alte Säulen aus Teakholz mit schönen Schnitzereien. „Unechte Elchköpfe“ und Spinnweben hängen von der Decke herunter. Wir erfahren, dass der verstorbene Chief Monk vier Wochen im Glassarg aufbewahrt wird.


Ein Mönch zeigt uns einen ca. 100 Jahre alten Porzellankrug mit den Motiven von King Edward und Queen Alexandra drauf. Um einen alten Leuchter, der von der Decke hängt, hängen Muschelschalen. Rote „Weihnachtskugeln“ hängen an den Holzbalken herunter. Die Holzschränke hier sehen aus wie Kachelöfen. Das Kloster hat außen schöne Holztürme.

Ein wunderschöner Schmetterling, der auf einer Hibiskusblüte sitzt, muss unbedingt gefilmt werden. Dann kommen wir an Bawdi Koe Htaung vorbei: hier steht ein Bowdhi-Baum an der Straße, auf dem eine Buddhafigur sitzt

In einem Dorf ist jede Menge Snake Head Fisch auf Matten zum Trocknen in der Sonne ausgelegt. Win sagt, dass dieser Fisch eine teure Spezialität Myanmars ist und nach Bago verkauft wird. Wir fahren vorbei an sumpfiger Landschaft mit vielen Enten in Teichen. In einem See mit Holzbooten blühen lilafarbene Wasser-hyazinthen. Die ganze Gegend ist ziemlich flach und sumpfig mit wenig Wald. Am Nattempel Kmeipyin Bo Bo Gyi halten wir an. Davor stehen junge Männer kniehoch im Flussschlamm und holen mit Plastikschüsseln Fische heraus. Im Nattempel steht ein Guru, besprenkelt uns singend mit Wasser und schenkt uns gelbe Blumen. Draußen vor dem Fluss sehen wir Fischerleuten bei der Arbeit zu: sie legen den gefangenen Fisch zum Trocknen in die Sonne. Sie haben Welse, Snake Head Fisch und andere kleine Fische gefangen. Die armen Fische hüpfen zum Teil wieder aus den Körben heraus oder bewegen sich von den Matten wieder in den Fluss zurück. Die Meisten aber schaffen den Weg zurück in die Freiheit nicht. Am Ku Thein Dar Yone Kloster hält Win an.

 

Ein Mönch lernt gerade mit drei jungen Novizen, als wir das Kloster betreten. Wir werden zum Chief Monk, der auf dem Boden sitzt, geführt. Junge Kätzchen tollen herum. Der freundliche Mönch deutet uns auf den Boden zu setzen und reicht Werner einen Fächer. Wir bekommen Tee und Kekse serviert. Wir machen die Erfahrung, dass der von den Mönchen angebotene Tee weitaus besser schmeckt als der vom Hotel oder Restaurant. Ca. alle 30 Jahre gibt es hier einen neuen Chief Monk. Eine Alabaster-Schildkröte, die ehemals im Garten draußen stand, befindet sich hier. Im hinteren Teil des Klosters steht ein staubiger Glas-Schaukasten, der Buddhafiguren, die auf einem Thron sitzen und viele Papierblumen enthält. Wir sind nun wieder in der Yangon Division, wo wir abermals die burmesische Gedankenlosigkeit und Unbekümmertheit erfahren: Ein Fahrradfahrer beladen mit einem Korb voller Flaschen fährt in einen anderen Radfahrer rein, beide schmeißt’s vom Rad und viele Flaschen zerbrechen. Dann steigt ein Mann aus einem Bus aus und läuft uns direkt vors Auto. Weiter vorne fährt ein Radfahrer mitten auf der Straße vor uns her.

 

Als wir wieder im Central Hotel angekommen sind und uns für morgen mit Win für 12:00 verabreden, schießen Steffi Tränen in die Augen, weil unser wunderbarer Urlaub nun zu Ende ist und wir übermorgen heim fliegen müssen. Im Hotelzimmer ruft Werner noch schnell Susi an und erkundigt sich, ob in unserem Hotel morgen ein Swimmingpool ist. Wir laufen ein letztes Mal vor bis zur Sule Pagode und holen Werners neu angefertigte Brillen ab. Der Verkäufer hat schon auf uns gewartet und erkennt uns sofort wieder. Es ist Abend und wir schlendern Richtung Osten bis zur 40. Strasse. Da wir dort kein Restaurant finden, gehen wir einmal ums Eck bis zur Moon Bakery, dann wieder nach Westen Richtung Chinatown. Die Straßenhändler werden immer mehr, immer dichter, immer wildere Gerüche und ein Fresstempel nach dem anderen. Wir essen in einem einfachen indischen Straßenlokal und zahlen insgesamt nur 2800 Kyat für leckeres Chicken Tandoori und Max Cola. Wir sehen auf dem Rückweg zum Hotel einen chinesischen Laden, in dem es allerlei verrückte Speisen und Getränke in Flaschen gibt. Die Gerüche werden immer schlimmer. Es brodelt und kocht.

So., 17.12.2006

Wir schlafen heute länger und sind erst um 8:00 beim Frühstück.

Am Hotelaufzug fotografieren wir dieses Schild:
Pest Spray am 18.12. zwischen 1-3 pm.

Wir sind wieder am selben Frühstückstisch wie bei unserer 1.

 

Nacht hier im Central Hotel in Yangon. Nach dem Frühstück ruft uns Anita im Hotelzimmer an. Wir bedanken uns noch mal bei ihr für die tolle Organisation unserer Reise. Auch sie ist von der Klimaanlage erkältet. Wir lassen unser Gepäck auf dem Zimmer und laufen noch mal zum Bogyoke Market. Erst außen herum an Jewellery Shops und extravaganten Modegeschäften, dann mitten durch. Danach noch ein wenig Richtung Süden. Ein mit bunten Girlanden geschmückter Lastwagen mit Mönchen und Lautsprecher schleicht plärrend an uns vorbei. So werden auch Taube zur Donation ermahnt. Wir schlendern durch einige kleine Gässchen mit Häusern aus der Kolonialzeit. Die Sonne leuchtet schön hinein. Einmal sitzt ein Typ mit Megaphon mitten auf der Strasse und preist sein Gewürz lauthals an. Für uns etwas zum Schmunzeln!

 

Um 12:00 holt uns Win ab und wir rasen ein letztes Mal mit ihm. Das Ziel ist das Seasons Hotel direkt am Airport. So haben wir morgen in aller Herrgottsfrühe keine lange Anfahrt zum Morgenflug nach Qatar. Wir freuen uns auf den erfrischenden Pool. Dort sind wir die einzigen Badegäste, bewundern hier am Pool die Schmetterlinge und schmatzen unsere letzte Pomelo. Als Abschluss wollen wir heute Abend ins Kandowgyi Hotel zur Dinner Show. Für 4$ nimmt uns ein klappriges Taxi mit auf diese Weltreise. Wir freuen uns auf das Spektakel. Leider erfahren wir dort, dass heute der ganze Schuppen wegen „Private Party“ ausgebucht ist.

 

 

 

 

 

Wir watscheln in den Karaweik Palace, dort soll’s Ähnliches geben. Für 8$ pro Person kann man sich hier den Wanst vollschlagen und hübschen Mädchen in Kostümen beim Tanzen zusehen. Nett. Ein gelungener Ausklang für eine gelungene, äußerst interessante und beeindruckende Reise!


 

 

Falls du, lieber Leser, bis hierher durchgehalten hast, hoffen wir du hattest Spaß an unserem Reisebericht. Wir werden jedenfalls noch oft von den überwältigenden Eindrücken schwärmen und uns augenzwinkernd und schmunzelnd an die eine oder andere lustige Szene erinnern !